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Wie immer gibt es viel zu tun

Viele Menschen besuchen Praxis Riesenhuber, entweder um in einen mal- und gestaltungstherapeutischen Prozess einzutauchen, oder um sich zu einem Thema beraten zu lassen, oder um eine Supvervision in Anspruch zu nehmen. Ich freue mich über all das Interesse und die schöne Zusammenarbeit!

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In der Prozessorientierten Psychologie nach Mindell werden kleinste Wahrnehmungseinheiten als Flirts bezeichnet. Etwas erregt für den Bruchteil einer Sekunde die bewusste Aufmerksamkeit. Zumeist geben wir diesen kleinsten Informationseinheiten keine Bedeutung. Wir alle kennen diese Situation, wenn

etwas, vielleicht beim Vorbeigehen, ganz kurz im Augenwinkel erscheint und wir sind kurz aufmerksam. Doch weil wir dem keine Bedeutung beimessen, vergessen wir solche Wahrnehmungen auch gleich wieder. Mit der folgenden Übung wollen wir solche kleinen Flirts bewusst aufgreifen, um die in ihnen enthaltene Botschaft für uns zu entdecken. Gib den Flirts eine Chance, indem du auch das scheinbar Sinnlose oder das völlig Irrationale für einen Moment so annimmst, wie es ist. Du benötigst für diese Übung Schreibsachen und etwas zum Malen, ganz gleich, welches Material du gerade bei der Hand hast.

 

  1. Mach dir Notizen zu einem aktuellen Thema, das dich gerade bewegt. Benenne dein gewähltes Thema dann mit einem Begriff, der es symbolisiert. Es kann ein Gegenstand sein, ein Mensch, ein Tier, eine Pflanze, was auch immer.

 

  1. Jetzt mach einen schönen Spaziergang und beobachte einfach, wer oder was „mit dir flirtet“. Welche Dinge, Pflanzen, Tiere oder Menschen erregen ganz kurz deine Aufmerksamkeit, obwohl du gar nicht danach suchst. Nimm die allerkleinsten Impulse wahr, das, was du nur ganz kurz aus dem Augenwinkel siehst, das was du kurz hörst, etwas, worauf dein Blick zufällig fällt, ohne, dass du dir etwas dabei denkst. Das, was „mit dir flirtet“ drängt sich quasi für einen kurzen Moment in deine bewusste Aufmerksamkeit. Die Aktivität der Wahrnehmung geht hier nicht von dir aus, sondern deine Wahrnehmung folgt dem, was dich erreicht.

 

  1. Mach dir ein paar Notizen zu diesem Spaziergang. Wer und was hat mit dir geflirtet? Welche winzigen visuellen oder akustischen oder taktilen Signale sind ganz kurz zu dir gekommen, ohne, dass du sie aufgesucht hast? Mach dir ein paar Notizen zu diesen Flirts.

 

  1. Wähle jetzt spontan fünf Flirts aus, die dir begegnet sind. Wähle diese Flirts ganz willkürlich, das muss keinen Sinn ergeben. Schreibe dir jeden dieser Flirts als einen Begriff auf. Also wenn beispielsweise kurz ein Vogelgezwitscher mit dir geflirtet hat, dann schreib "Vogel" auf.

 

  1. Jetzt stell dir vor, du bist eine Filmemacherin oder eine Schriftstellerin und denke dir eine Szene aus, in der alle fünf Flirts enthalten sind. Lass deiner Phantasie freien Lauf. Welche Szene ist das, in der alle deine fünf Flirts enthalten sind? Ist es eine reale Szene mit Menschen, die du kennst? Oder mit Menschen, die du nicht kennst? Ist es eine fiktive Szene? Ist es eine science fiction Szene, oder eine Liebsszene, oder spielt die Szene in einem Drama, in einem Abenteuerfilm, in einem Märchen? Schreib einfach eine Szene, die dir gefällt, oder die du lustig findest.

 

  1. Male diese Szene, aber male das Bild so, dass nun auch der Begriff, mit dem du dein Thema benannt hast, darin vorkommt. Integriere diesen Begriff bildnerisch einfach irgendwie in diese Szene, so wie es dir gefällt. Am besten, du denkst nicht allzu viel darüber nach, sondern entscheidest danach, wie dir diese Integration im Bild am besten gefällt.

 

  1. Betrachte dein Bild jetzt und lass es auf dich wirken. Mach dir ein paar Notizen darüber, was du in Anbetracht dieses Bildes über dein Thema denkst. Gibt dir das Bild eine neue Idee zu deinem Thema, oder eine neue Perspektive auf das Thema? Hat sich in deinem Gefühl zu diesem Thema etwas für dich verändert? Wohin haben dich deine Flirts in Bezug auf deine Thema, das dich bewegt geführt?